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Mobilfunk: Entwicklungen, Aussichten, Prognosen

Die gemeinsame Standardisierung (GSM) hat Europa eine führende Rolle beim digitalen zellularen Mobilfunk eingenommen. Deutschland mit den beiden D-Netzen (D1, D2 auf der Basis von GSM) und dem E-Netz (DCS 1800) nimmt dabei eine Spitzenposition ein.

 

Die Entdeckung der Nutzenpotentiale des Mobilfunks durch den geschäftlichen Anwender führte dazu, daß die Entwicklung der Teilnehmerzahlen alle Prognosen, die bei der Einführung der Dienste aufgestellt wurden, übertroffen hat. Auch die anderen Mobilfunkbereiche (schnurlose Telefone, Bündelfunk, Satellitenfunk, Datenfunk, Personenfunkruf) verzeichnen eine stark positive Entwicklung. Die Teilnehmerentwicklung in den zellularen Mobilfunknetzen nähert sich nun einer Sättigung im geschäftlichen Bereich. Ein weiterer massiver Preisverfall wird folgen. Entsprechend ist eine Konzentration bei den Dienstanbietern zu erwarten.

 

Sowohl der Preisverfall der Endgeräte als auch deren Leistungssteigerung und Miniaturisierung hat die anfänglichen Erwartungen weit übertroffen. Hier ist das Optimum nahezu erreicht.

 

Das Problem der elektromagnetischen Verträglichkeit ist für mehrere Systeme (Rundfunk- und Fernsehversorgung, Stromversorgung, Funknetze usw.) relevant. Es wird eine Gesamtoptimierung durchgeführt werden müssen. In dem kritischen Bereich der Mobilfunkendgeräte werden spezifische Entwicklungen neue Lösungsansätze bieten.

 

Satellitenfunknetze (wie Iridium, Globalstar, Teledesic) können große Flächen mit niedriger Nutzerdichte kostengünstiger (wegen niedriger Investitionskosten) erschließen als terrestrische Funk- und Festnetze und werden künftig in bisher kommunikationstechnisch nicht erschlossenen Ländern eine ernste Konkurrenz zu diesen bilden. Sie haben zudem den Vorteil, daß keine nationalen Gegebenheiten (z.B. wegen Kompatibilität) berücksichtigt werden müssen.

 

Für den Aufbau eines personenbezogenen Kommunikationssystems (PCS) wird eine mächtige Signalisiermöglichkeit und eine verteilte Datenbank auf der Basis von intelligenten Netzen (IN) erforderlich. Obwohl diese Voraussetzung bei GSM-Netzen nur bedingt gegeben ist, werden die Netze für die personenbezogene Kommunikation (PCN) heute überwiegend auf der Basis dieser entwickelt. Die künftigen Mobilsysteme werden hohe Signalisierkapazitäten und Übertragungsraten vorsehen und eine Vielzahl von Diensten und Anwendungsmöglichkeiten in einem System integrieren (UMTS - Universal Mobile Tele-communication System), vergleichbar mit dem terrestrischen Schmalband- oder Breitband-ISDN.

 

Im Vortrag werden diese und weitere Thesen zum Thema Mobilfunk vorgestellt und diskutiert.


Prof. Firoz Kaderali Druckansicht