Im Bereich der Medizin zeichnen sich bereits heute eine ganze Reihe von Nutzungsmöglichkeiten von Multimedia-Anwendungen ab, wie beispielsweise neue Methoden einer raschen Ferndiagnose zur Vermeidung belastender Krankentransporte. Ebenso ist die gemeinsame Nutzung teurer Diagnosegeräte in medizinischen Zentren denkbar. Vielversprechend sind Methoden der Bildverarbeitung auf leistungsfähigen Computern, die ihre Daten von den einzelnen Krankenhäusern oder Arztpraxen über Datennetze erhalten und so eine zentrale Auswertung ermöglichen.
Ein weiteres Einsatzgebiet sind Datenbanken, die sowohl zur Unterstützung von Diagnosen, Therapien und pharmakologischen Fragen als auch zum schnelleren Zugriff auf neue Forschungsergebnisse zum Einsatz kommen.
Über leistungsfähige Netze werden Konferenzschaltungen zwischen Medizinern und Fachspezialisten in entfernten Krankenhäusern und medizinischen Forschungsinstituten hergestellt, um schwierige medizinische Probleme zu erörtern und zu lösen. Direkt-übertragungen aus dem Operationssaal können zu Weiterbildungszwecken eingesetzt werden.
Die Diskussion und Befundung medizinischer Untersuchungsdaten über größere Entfernungen hinweg verbessert den Austausch von Patienteninformationen zwischen Ärzten und ermöglicht so eine bessere Diagnose. Bilddaten werden digital über Netzwerke mit der Videokonferenztechnologie an den jeweiligen Partner übertragen. Im Verlauf der Konferenz können Bilder von beiden Seiten betrachtet und mit Pfeilen, Kreisen, Texten usw. annotiert werden.
Voraussetzung für die optimale Nutzung dieser neuen Technologien ist zum einen eine entsprechende fachliche Qualifikation des ärztlichen Personals und zum anderen die erforderliche technische Ausstattung der beteiligten medizinischen Einrichtungen und niedergelassenen Ärzte.