Schutz der Privatsphäre in offenen Netzen

Das World Wide Web (WWW) hat in den letzten Jahren an Bedeutung und an Nutzern stark zugenommen. Von einem Dienst der nahezu auf den akademischen Bereich zur Bereitstellung von wissenschaftlichen Inhalten ausgerichtet war, hat es sich zu einem Tummelplatz für Anbieter und Informationen unterschiedlichster Art und demzufolge gelegentlich auch zweifelhafter Seriösität entwickelt. Der Wunsch nach Anonymität im WWW ist deshalb groß; durch die Navigation im WWW hinterläßt der Benutzer eine Vielzahl von Informationen, die derart aussagekräftig sind, daß über ihn, bzw. sein Verhalten ein entsprechendes Profil erstellt werden kann. Die Verknüpfung derartiger Informationen widerspricht gängigen Vorstellungen des Datenschutzes, stellt eine Verletzung persönlicher Rechte dar und kann durchaus zu illegalen Zwecken mißbraucht werden (Adreßsammlungen, Auslotung persönlicher Neigungen).

Aus diesem Grunde existieren diverse Dienste, die es den WWW-Nutzern ermöglichen, sich hinter ihnen zu "verstecken", also anonym zu bleiben. Vom Lehrgebiet wurde über mehrere Jahre ein solcher Dienst unter dem Namen "Janus" angeboten. Diese Möglichkeiten der Wahrung der Anonymität von Individuen und die Entwicklung entsprechender Mechanismen war ein Schwerpunkt in der Forschung am Lehrgebiet. Neben der Perspektive des Schutzes eines Benutzers eines, wie auch immer gearteten Dienstes, war die Sicht aus Richtung des Anbieters von Informationen ein relativ neuer Ansatz.